Wasserstoffperoxid
Mit Wasserstoffperoxid kaufen Sie einen vielseitig einsetzbaren Naturstoff
Blonde Haare sind meist das Erste, was mit dem Begriff Wasserstoffperoxid (H2O2) in Verbindung gebracht wird. Der Begriff „wasserstoffblond“ ist auf das H2O2 zurückzuführen.
Wasserstoffperoxid bietet jedoch mehr als lediglich das Bleichen der Haare. In den letzten Jahrzehnten konnten eine ganze Reihe an interessanten Wirkungen des Wasserstoffperoxids ermittelt werden.
Was ist Wasserstoffperoxid?
Wasserstoffperoxid ist eine leicht bläuliche, flüssige Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff. Wird die Flüssigkeit verdünnt, so wird diese farblos. Bei −0,43 Grad Celsius erstarrt die Flüssigkeit und erscheint in nadelförmigen Kristallen. Wasserstoffperoxid lässt sich gut mit Wasser mischen.
Als Oxidationsmittel reagiert Wasserstoffperoxid mit unterschiedlichen Substanzen, beispielsweise mit Kaliumiodid oder Messing. Aus diesem Grund findet Wasserstoffperoxid auch als Bleichmittel Verwendung.
Interessant zu wissen ist, dass Wasserstoffperoxid nicht einzig eine künstlich im Labor hergestellte Verbindung, sondern auch ein natürlich vorkommender Stoff ist. So ist H2O2 unter anderem in Regenwasser und im Schnee zu finden, wo es in der kalten Luft aus atmosphärischem Ozon gebildet wird. Auch in frischem, unbearbeitetem Obst und Gemüse ist das Sauerstoffwasser enthalten.
Wie wird Wasserstoffperoxid hergestellt?
Im Jahr 1818 wurde Wasserstoffperoxid erstmals durch eine Reaktion des Bariumperoxids mit Salpetersäure erzeugt. Durch die Verwendung von Salzsäure und später durch den Einsatz der Schwefelsäure wurde das Herstellungsverfahren optimiert. Heutzutage wird das sogenannte Anthrachinonverfahren verwendet, um Wasserstoffperoxid herzustellen. Hierbei wird Luftsauerstoff bei hohen Temperaturen und unter hohem Druck hydriert.
Wie wird Wasserstoffperoxid angewendet?
H2O2 wird sowohl im Haushalt als auch in der Medizin, in der Körperpflege und in der Industrie verwendet. In der chemischen Industrie wird Wasserstoffperoxid verwendet, um Glycerin, Peroxide, Weichmacher oder Epoxide herzustellen. Die Anwendungsmöglichkeiten der Substanz sind vielfältig.
Früher wurde H2O2 in Raketentreibstoffen eingesetzt, beispielsweise bei der britischen Rakete „Black Arrow“, welche den ersten britischen Satelliten in die Umlaufbahn der Erde beförderte. Heutzutage dient H202 U-Booten und Torpedos als Treibstoff.
H2O2 findet im Haushalt vielfältig Anwendung
Wasserstoffperoxid Lösung wird häufig im Haushalt eingesetzt. Aufgrund der Eigenschaften kann H2O2 genutzt werden, um Oberflächen zu reinigen. Wasserstoffperoxid kann im Bad, für Geschirr, Arbeitsplatten, Fenster sowie für den Kühlschrank verwendet werden. Um die Flächen zu reinigen können Sie die Lösung auf einen Lappen geben und anschließend mit klarem Wasser nachwischen. Da die Lösung bleichend ist sollten Sie hierzu ein altes oder ein weißes Tuch verwenden.
Wasserstoffperoxid eignet sich zudem für das Entfernen von Flecken aus weißer Wäsche. Auch hartnäckige Flecken können Sie mit H2O2 entfernen. Hierzu sollten Sie die Lösung auf den Fleck geben und ungefähr zehn Minuten einwirken lassen. Anschließend wird das Kleidungsstück mit kaltem Wasser ausgespült und gewaschen. Für farbige Kleidung darf die Lösung nicht verwendet werden, da diese ansonsten ausbleicht.
Wasserstoffperoxid wird auch bei Schimmelbildung, beispielsweise an Dichtungen des Kühlschranks oder an Fenstern, eingesetzt. Das H2O2 wird für die Reinigung auf einen Lappen gegeben und anschließend mit klarem Wasser nachgewischt.
Angelaufenes Silber- oder Edelstahlbesteck kann ebenfalls mit der Lösung besprüht werden und nach etwa fünf Minuten Einwirkzeit mit einem Tuch poliert werden.
Mit H2O2 können Sie Zimmerpflanzen pflegen
Zimmerpflanzen können mit einer Mischung aus Wasser und H2O2 besprüht werden. Hierzu können Sie einen Esslöffel H2O2 in einen Liter Wasser mischen. Die Anwendung kann ein Mal pro Woche wiederholt werden.
Wasserstoffperoxid – das vergessene Hausmittel
H2O2 kann auch Ihre Gesundheit unterstützen. Nicht nur im Haushalt ist Wasserstoffperoxid ein echter Allrounder – im Bereich Gesundheit bieten sich ebenfalls verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Wasserstoffperoxid kommt sowohl in der Medizin als auch in der Körperpflege, beispielsweise als Mundspülung, zum Einsatz. Die Lösung sollte nach der Anwendung gründlich abgewaschen bzw. ausgespült werden. In der Zahnmedizin findet Wasserstoffperoxid ebenfalls Verwendung. Wasserstoffperoxid darf für den medizinischen Gebrauch lediglich stark verdünnt verwendet werden.
Neuerdings wird das Gurgeln von Wasserstoffperoxid gegen Corona diskutiert. Wissenschaftliche Erkenntnisse hierüber liegen jedoch keine vor. Auch bezüglich der damit verbundenen Risiken ist wenig bekannt.
In welcher Konzentration wird Wasserstoffperoxid angewendet?
Für den privaten Gebrauch ist Wasserstoffperoxid 3 Prozent ideal geeignet. Vom Gebrauch stärkerer Konzentrationen ist abzuraten, da diese ätzend sind. Bei nicht fachgerechter Anwendung können schwere Schäden auftreten. Dreiprozentige Wasserstoffperoxid-Lösungen sind in Apotheken erhältlich und können je nach Bedarf mit Wasser verdünnt werden.
Sind bei der Verwendung von Wasserstoffperoxid Nebenwirkungen zu erwarten?
Wird hochdosiertes H2O2 eingenommen oder gelangt über die Haut in den Körper können Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder Schwindel auftreten. Stark konzentrierte Lösungen sind gesundheitsschädlich und reizend.
Kommt es zu einem Haut- oder Augenkontakt sollten Sie die Substanz sogleich mit reichlich Wasser abspülen. Bei der Anwendung sollten Sie zudem die in der Gebrauchsinformation erwähnten Vorsichtsmaßnahmen beachten.
Wasserstoffperoxid sollten Sie nicht in der Schwangerschaft verwenden
Da bezüglich der Anwendung der Wasserstoffperoxid-Lösung 3 Prozent bei Schwangeren keine entsprechenden Untersuchungen vorliegen, darf das H2O2 in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Dasselbe gilt für Stillende und Kinder unter 12 Jahren.
Wie wird Wasserstoffperoxid entsorgt?
Um Wasserstoffperoxid zu entsorgen kann bei einer dreiprozentigen Lösung das Abwassersystem genutzt werden. Sie können die Reste beispielsweise über die Toilette oder das Waschbecken entsorgen. Stark konzentriertes Wasserstoffperoxid darf nicht über die Kanalisation oder den Restmüll entsorgt werden. Aufgrund der Zersetzungsgefahr dürfen die Reste auch nicht in die Vorratsgefäße zurückgegeben werden. Reste einer höheren Konzentration werden bei der Schadstoffsammelstelle abgegeben. Vollständig geleerte Behälter bzw. Metallgebinde, die sorgfältig gereinigt wurden, können in die Verwertung gegeben werden.